Ausstellungen

2002

Qin Yufen
Treibende Heimat


Andreas Welzenbach
hinrichten – Holzskulpturen, 1994 bis 2002


Rolf Bier
Die andere Seite, Installation


Drehen, Kreisen, Rotieren
Kunst in Bewegung


HAP Grieshaber
Plakate 1948 bis 1980


Jürgen Stimpfig
Picasso – une approche
Fünf Portraitköpfe

Ausstellungen 2015

Qin Yufen
Treibende Heimat

m Wechselausstellungsraum des Kunstmuseums wird die international renommierte chinesische Künstlerin, Qin Yufen, die heute in Berlin lebt, eine Installation aus 340 Wäscheständern errichten. Diese verwandeln den Raum in eine filigrane, begehbare Landschaft, durch die sich ein Band aus Kleidungsstücken wie ein Fluss schlängelt. Sowohl die Wäscheständer und die Art und Weise, wie sie zusammengefügt sind, als auch die Kleidungsstücke aus Asien und Europa verweisen auf die Herkunft (China) und die jetzige Heimat der Künstlerin (Berlin). Mit stark biographischem Bezug formuliert sie damit eine grundlegende Frage unserer heutigen Existenz: Es ist die Frage nach der kulturellen Identität des Individuums in einer globalisierten Welt.

 

Andreas Welzenbach
hinrichten – Holzskulpturen, 1994 bis 2002

Diese Ausstellung gibt erstmals einen Überblick über das bisherige Schaffen des Aalener Bildhauers, der 1996 den Hans-Helmut-Baur-Preis des Förderkreises Kunstmuseum Heidenheim e.V. gewann. Welzenbachs Holzskulpturen sind einerseits klassische Bildhauerkunst, da sie aus einem großen Holzblock herausgearbeitet werden und stets leicht erkennbare Motive zeigen, andererseits sprengen sie eindeutig deren Rahmen. Denn nicht die menschliche Figur ist der Gegenstand seiner Skulpturen, sondern all jene Unfälle, Unglücke und Katastrophen, die dem Menschen in der modernen Welt widerfahren können. Zu deren Darstellung bedient Welzenbach sich u.a. mechanischer Abläufe, d. h. er macht, was in der Kunst ein Novum ist, kinetische Holzskulpturen. Auch in der Wahl seiner Themen und stilistischen Anspielungen geht er neue, ungewöhnliche Wege, was diese Ausstellung zu einem unerwartet erfrischenden Erlebnis macht.

 

Rolf Bier
Die andere Seite, Installation

1998 ließ er 52 000 T-Shirts aus Papier aus dem Himmel über Heidenheim regnen und löste damit zunächst heftige Diskussionen über mutwillige Umweltverschmutzung im Namen der Kunst aus. Die Aufregung erwies sich als unbegründet, der Abwurf der T-Shirts war es im Zusammenhang mit den beiden anderen Teilen seiner Arbeit „Universalie I-III“ jedoch nicht. Rolf Bier ging es bei der Verwendung des T-Shirts – das man zurecht als das universale Kleidungsstück der Moderne bezeichnen kann – nämlich darum, zu zeigen, wie man mit dieser – auf den menschlichen Körper zugeschnittenen – Form skulptural umgehen kann. Man kann sie legen (Universalie I am Bahnhof), stellen und schichten (Universalie II im Kunstmuseum) und streuen (Universalie III, s.o.). Was Skulptur jenseits festgefahrener Stile und Traditionen zu leisten vermag, dies wird Rolf Bier anhand eines Ensembles von Arbeiten und kleinen Installationen im Wechselausstellungssaal des Kunstmuseums zu zeigen versuchen.

 

Drehen, Kreisen, Rotieren
Kunst in Bewegung

Hartmut Böhm, Pol Bury, Alexander Calder, Chargesheimer, Gianni Colombo, Pip Culbert, Hugo Demarco, Leo Erb David Fried, Gerhard von Graevenitz, Wolfgang Gröbel, Rebecca Horn, Harry Kramer, Jahanguir, Dieter Jung, Siegfried Kreitner, Liliane Lijn, Adolf Luther, Heinz Mack, Ursula Neugebauer, Steven Pippin, Robert Rauschenberg, Nicolas Schöffer, Sándor Szombati, Timm Ulrichs, Günther Uecker, Martin Willing
Die Verwendung wirklicher Bewegungen ist eine der revolutionären Erfindungen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Kaum eine andere Ausdrucksform der Moderne – wie z.B. Abstraktion und Objektkunst – vermag die Menschen so zu faszinieren, wie die Bewegungen, in die die kinetische Kunst ihre Werke versetzt. Was Künstler mit einer einzigen Bewegungsform alles machen können, das demonstriert die Ausstellung Drehen, Kreisen, Rotieren. Dabei reicht das Spektrum der künstlerischen Positionen von der klassischen Kinetik Alexander Calders, Hugo Demarcos über die Werke der Zero Gruppe (Mack, Uecker) und Harry Kramer bis zu zeitgenössischen Künstlern wie Rebecca Horn und vielen anderen.

Drehen, Kreisen, Rotieren stellt das absolute Highlight im diesjährigen Ausstellungsprogramm dar und wird nur durch die Zusammenarbeit mit drei weiteren Museen – der städtischen Galerie Würzburg, der Pfalzgalerie Kaiserlautern und dem Kunstmuseum Ahlen – möglich.

 

HAP Grieshaber
Plakate 1948 bis 1980

Neben seiner Picasso Plakate- und Druckgraphiksammlung verfügt das Kunstmuseum auch über mehr als 180 Plakate von HAP Grieshaber. Damit zählt die Heidenheimer Sammlung – gleich nach dem Bestand des Städtischen Kunstmuseums Spendhaus Reutlingen – zu den größten öffentlichen Sammlungen ihrer Art. Für HAP Grieshaber, der eine Ausbildung als Typograph genossen hatte, war das Plakat stets mehr als ein bloßes Werbemittel. Im Medium des Plakats lotete er vielmehr das spannungsreiche Verhältnis von Schrift und Bild aus, zugleich verstand er es als ein Medium, mit dem er als Künstler auf die Öffentlichkeit Einfluss nehmen konnte. So schuf der schwäbische Holzschneider neben Plakaten für seine eigenen Ausstellungen auch zahlreiche politische Plakate, was den Vergleich mit Picasso – nicht nur in dieser Hinsicht – nahe legt und interessant macht.

 

Jürgen Stimpfig
Picasso – une approche
Fünf Portraitköpfe

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