Ausstellungen

2011

Penck
Holzschnitte, Radierungen Lithographien

Peter Vogel
Interaktive Objekte

Friedemann Blum
Reliquiae Vitae

Tiermasken aus Afrika

Eckart Hahn
Der schwarze Duft der Schönheit
Malerei

Ausstellungen 2011

Penck
Holzschnitte, Radierungen Lithographien

Heute zählt A. R. Penck (eigentlich Ralf Winkler) zu den bekanntesten Künstlern in Deutschland. Während seiner Anfänge in der DDR galt er dagegen als gefährlicher Dissident, dessen Bilder mit der Doktrin des „Sozialistischen Realismus“ unvereinbar waren. Denn Penck erfand einfache Figuren und Symbole, die in ihrer Zeichenhaftigkeit an Hieroglyphen denken lassen und scheinbar leicht lesbar sind. Damit thematisiert er in seinen Bildern bis heute die Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft und das Verhältnis des Menschen zur Natur. Die Ausstellung gibt einen Überblick über das druckgraphische Werk des Künstlers von seinen Anfängen in der DDR bis heute.

 

Peter Vogel
Interaktive Objekte

Peter Vogel ist ein Pionier der interaktiven Objektkunst, der seit vier Jahrzehnten aus Draht und elektronischen Bauteilen skulpturale Objekte entwirft und baut. Diese reagieren mit Licht- oder Tonsequenzen auf die Bewegungen des Betrachters und verleiten diesen so zur Interaktion mit ihnen. Damit verwandelt sich die traditionelle Kunstbetrachtung vom passiven Wahrnehmungsakt zum synästhetischen Kunsterlebnis, das Licht, Ton, Wahrnehmung und die aktive Handlung des Kunstbetrachters zugleich umfasst. Neben verschiedenen interaktiven Skulpturen wird in der Ausstellung auch eine große Klangwand des Künstlers zu erkunden sein. Im Rahmen des Festivals Neue Musik wird Peter Vogel am Samstag, den 4. Juni, 17 Uhr, zusammen mit der Pianistin Rei Nakamura und seinen Objekten ein Konzert im Kunstmuseum geben. Improvisationskonzert mit Peter Vogel (Laptop) und Rei Nakamura (Klavier) im Rahmen des Festivals Zeitgenossen – Neue Musik der Opernfestspiele Heidenheim.

 

Friedemann Blum
Reliquiae Vitae

Die Suche und Sicherung von Relikten menschlichen Lebens ist die große Leidenschaft des Königsbronner Künstlers Friedemann Blum. Insofern hätte er für seine Ausstellung keinen besseren Titel als „Reliquiae Vitae“ – auf Deutsch „Überreste des Lebens“ – wählen können. In mehreren Installationen inszeniert er verschiedene Phänomene deutscher Geschichte und Alltagskultur wie die Überwachungstätigkeit der Stasi, die Geschichte von Beatles-Platten, Todesanzeigen aus dem 1. Weltkrieg oder Stempelkartenhalter.

 

Tiermasken aus Afrika

Skulpturen und Masken aus Afrika dienten zu Beginn des 20. Jahrhunderts vielen Künstlern – besonders den Fauves oder der Brücke – als wichtige Inspirationsquelle bei ihrem Projekt der Erneuerung der europäischen Kunst. Seitdem schätzt man in der westlichen Welt die exotische Formensprache afrikanischer „Stammeskunst“, ohne sich all zu sehr um deren Bedeutung und Verwendungszusammenhänge zu kümmern. Gerade an den Tiermasken zeigt sich jedoch, dass diese mehr sind als bloße – ästhetisch faszinierende – Abbildungen der Fauna des schwarzen Kontinents. Schon die Auswahl der Tiere, die dargestellt werden, legt nahe, dass sich die afrikanische Sicht der Tierwelt von der europäischen Sichtweise diametral unterscheidet. Die Verwendung der Tiermasken in den Ritualen zeigt dann tatsächlich, dass sie dazu dienen, eine spezifische Weltsicht bzw. Weltanschauung der afrikanischen Völker auszudrücken.

 

Eckart Hahn
Der schwarze Duft der Schönheit
Malerei

Auf den ersten Blick erinnern die perfekt illusionistisch gemalten Bilder Eckart Hahns in ihrer absurden motivischen Kombinatorik an die Malerei des Surrealismus. Die nähere Betrachtung zeigt jedoch, dass er bevorzugt mit trivialen und antiquierten Motiven arbeitet, um damit aktuelle Themen aufzugreifen: die Zwänge des Alltagslebens, Religion, Familie, Statusängste und die allgegenwärtig spürbaren Auflösungserscheinungen der bürgerlichen Lebenswelt. Diese Themen inszeniert der 1971 geborene Künstler als kammerspielartige Szenen oder absurde Motivkombinationen vor neutralem Hintergrund, die dem Betrachter viel Raum zur Entfaltung zwiespältiger Gefühle zwischen Unbehagen und Albtraum lassen. Nicht zufällig vergleicht er seine Malerei mit einem wackelnden Zahn: „Man spielt daran, es tut weh und trotzdem macht man fasziniert weiter.“

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