Ausstellungen

2004

Der unbekannte Fontana
Mit bisher ungekannten Aktzeichnungen des italienischen Künstlers


Friedhelm Falke
Wand- und Tafelbilder


Werk 04
Bildhauersymposion Heidenheim


Swimming Pool und Badefreuden in der Kunst des 20. Jahrhunderts
Anlässlich des 100. Geburtstags des ehemals städtischen Volksbads


Hartmut Rüger
Orbis Pictus

Ausstellungen 2004

Der unbekannte Fontana
Mit bisher ungekannten Aktzeichnungen des italienischen Künstlers

Lucio Fontana ist bekannt als Schöpfer von Bildern, welche die bis 1950 herrschende Bildauffassung radikal in Frage stellten. Durch Perforationen verwandelte er das Bild, das in der Tradition der Moderne primär als Fläche wahrgenommen wurde, in ein plastisches Objekt, das nun den Raum unmittelbar vor und hinter der Leinwand mit einschloss. Dementsprechend nannte er diese Bilder „Concetto spaziale“ (dt. etwa Raumkonzeption). Diese gleichermaßen radikalen wie epochalen Arbeiten haben bis heute die Wahrnehmung seines künstlerischen Gesamtwerkes geprägt. So blieben seine gleichzeitig entstandenen Aktzeichnungen bisher fast unbemerkt, obwohl sie von erstaunlicher Qualität sind. In der insgesamt 90 Exponate umfassenden Ausstellung werden diese bisher unbekannten Zeichnungen erstmals im Kontext seines bekannten avantgardistischen Oeuvres gezeigt. Neben exemplarischen Beispielen aus allen wesentlichen Werkserien des Künstlers ist auch die Rekonstruktion der Rauminstallation „Ambiente spaziale bianco“ zu sehen.

 

Friedhelm Falke
Wand- und Tafelbilder

Mit seinen abstrakten, nicht-abbildhaften Bildern leistet der in Köln lebende Künstler (geb. 1958) einen originellen und äußerst interessanten Beitrag zur aktuellen „Renaissance“ der Malerei.
Aus lasierend gesetzten, breiten Pinselzügen, die mit jeder Schicht die Farbe verdichten, entwickelt Friedhelm Falke seine Bilder. So entstehen allmählich kräftige, opak und körperhaft wirkende Farbformen, die sowohl den Malprozess als auch Räumlichkeit und Tiefe erahnen lassen. Da der Künstler die Gestalt seiner Farbformen und Farbstrukturen direkt aus dem Bildformat entwickelt, wählt er nicht nur häufig ungewöhnliche Formate, sondern malt auch direkt auf vorgefundene Wandflächen. So wird er auch eigens für das Heidenheimer Kunstmuseum ein Wandbild vor Ort malen.

 

Werk 04
Bildhauersymposion Heidenheim

Alle drei Jahre präsentiert das Bildhauersymposion Heidenheim e.V. anspruchsvolle zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum. Bis Ende Juni 2004  realisieren fünf Künstlerinnen und Künstler in fünf verschiedenen Heidenheimer Firmen ihre skulpturalen Projekte, die ab dem 14. Juli 2004 im Stadtraum gezeigt werden.

Die Preisträger des Wettbewerbs zum diesjährigen Bildhauersymposion, zu dem insgesamt 30 Künstlerinnen und Künstler eingeladen waren, sind :

– Thorsten Goldberg aus Berlin (Fa. Aditech, LCD-Technik),
– Klaus Simon aus Krefeld (Fa. Sturm, Holzverarbeitung),
– Carsten Gliese aus Münster (Fa. Schuck, Metall),
– Olaf Nicolai aus Berlin (Fa. Schiessle, Garten- und Landschaftsbau) und das Künstlerpaar Ute Hörner und Mathias Antlfinger aus Düsseldorf (Fa. Aditech, LCD-Technik).
Parallel zu den Arbeiten im Öffentlichen Raum präsentiert das Kunstmuseum eine Auswahl weiterer Werke der fünf Preisträger in seinen Ausstellungsräumen.

 

Swimming Pool und Badefreuden in der Kunst des 20. Jahrhunderts
Anlässlich des 100. Geburtstags des ehemals städtischen Volksbads

Anlässlich des 100. Geburtstags des ehemals städtischen Volksbads, in dem heute das Kunstmuseum Heidenheim untergebracht ist, zeigt die Ausstellung, wie sich Künstlerinnen und Künstler in den letzten hundert Jahren mit Thema Baden und Badekultur auseinander gesetzt haben.
Das Spektrum reicht dabei vom deutschen Spätimpressionismus und Expressionismus über die sachlichen und konstruktiven Tendenzen der 20er Jahre, Picasso und Baumeister, über Pop-Art und die Malerei der Neuen Wilden in den 80er Jahren bis zur zeitgenössischen Fotokunst.

 

Hartmut Rüger
Orbis Pictus

Anlässlich des 60. Geburtstages von Hartmut Rüger zeigt das Kunstmuseum eine retrospektive Werkschau des 2002 verstorbenen Heidenheimer Künstlers. Unter dem Titel Orbis Pictus gibt die Ausstellung einen Überblick über dessen motivisch breit angelegtes Werk, das Akt-, Figur- und Tierdarstellungen ebenso umfasst wie Architekturbilder, Stillleben und vielfältige Adaptionen altägyptischer, klassisch-antiker und neuzeitlicher Bildmotive.
Hartmut Rügers Arbeitsweise ist gekennzeichnet durch die Konzentration auf ein zentrales Bildmotiv einerseits und seinen originellen Zeichenstil andererseits. Aus feinsten Linien und Schraffuren lässt er präzise Abbildungen entstehen, die ihre Motive durch die angewandte kompositorische Strenge dennoch stets entrückt erscheinen lassen.

Paradigmatisch für seinen Stil sind die Stillleben, die in äußerster kompositorischer Reduktion den fließenden Übergang von autonomen Schraffuren, die nichts anderes als die Zeichenfläche definieren, zu Trompe l´oeil-Effekten vorführen, wie sie für die Stilllebenmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts kennzeichnend sind.

Mit über 80 meist großformatigen Bildern von über 40 Leihgebern gibt die Ausstellung den bisher vollständigsten Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Hierzu erscheint ein umfangreicher und reich bebildeter Katalog.

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