Ausstellungen

2015

Großer Wechselausstellungssaal

Franklin Pühn
Werke aus 7 Jahrzehnten

Bernd Zimmer
Alles fließt. Malerei

Pablo Picasso: Suite Vollard
Sein graphisches Meisterwerk

 

Kleine Wechselausstellungsräume

Linde King-Lichtwer
zum 100. Geburtstag

Horst Antes – Plakate
Die Schenkung Dieterich

Roland Riegger
zum 80. Geburtstag

Ausstellungen 2015

Franklin Pühn
Werke aus 7 Jahrzehnten

Nur wenigen Künstlern ist es vergönnt auf ein Lebenswerk zurückzublicken, das nahezu sieben Jahrzehnte umfasst. Zu ihnen zählt Franklin Pühn, der 1953 sein Studium an der Stuttgarter Kunstakademie beendete und seither in Heidenheim als freier Künstler tätig ist. Zum 90. Geburtstag des noch immer vitalen und aktiven Bildhauers präsentiert das Kunstmuseum Heidenheim exemplarische Werke aus seinen wichtigsten Schaffensphasen. Bekannt ist Franklin Pühn vor allem durch eine innovative Form der Papierskulptur, die er Anfang der 1980er Jahre entwickelte. Sie besteht aus gerissenen und mehrfach übereinander geklebten Papierbahnen, die rippenförmig mit einander verbunden werden. Die unruhigen Reißkanten, die spitzwinklig verbundenen Stege und die bewusst unruhige Oberflächenbehandlung verleiht diesen Papierplastiken ihren einzigartigen und unverwechselbaren Charakter.

 

Bernd Zimmer
Alles fließt. Malerei

Seit mehr als drei Jahrzehnten beschäftigt sich Bernd Zimmer in seiner Malerei mit der unberührten Natur. Dabei strebt er keineswegs deren genaue Abbildung an, sondern ihre freie Formulierung im autonomen Malprozess. Die aktuelle Ausstellung zeigt das Wasser als ein zentrales Thema seiner Bilder, die neben klassischen Motiven wie Flüssen, Seen oder Wasserfällen, auch Motive wie Spiegelungen auf der Wasseroberfläche und Bilder des Universums umfassen. So entsteht ein komplexes Bild des Naturelements Wasser im Medium einer Malerei, die zugleich gegenständlich und abstrakt ist.

 

Pablo Picasso: Suite Vollard
Sein graphisches Meisterwerk

Auf Anregung seines Verlegers und Kunsthändlers Ambroise Vollard (1866 – 1939) schuf Pablo Picasso in den Jahren von 1930 bis 1937 die Suite Vollard als Folge von insgesamt 100 Radierungen. Die Kupferplatten, die in Picassos Pariser Atelier und auf dem Landschloss Boisgeloup in der Normandie entstanden, wurden 1939 in derWerkstatt von Roger Lacourière gedruckt, jedoch auf Grund des Kriegsausbruchs erst nach 1945 vermarktet. Nur wenige Serien konnten vollständig verkauft werden, so dass heute die meisten Radierungen als Einzelblätter oder kleinere Werkgruppen in unterschiedlichen öffentlichen und privaten Sammlungen verstreut sind. Die Suite Vollard, die das Kunstmuseum Heidenheim zeigt, stammt aus der Sammlung des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr, das über 89 Original-Blätter und elf Nachdrucke verfügt.
Die Bedeutung der Suite Vollard besteht nicht nur in ihrem Umfang, der in Picassos graphischem Werk einmalig ist, sondern vor allem in den Themen, die sie aufgreift. Die Auseinandersetzung mit seinem künstlerischen Vorbild Rembrandt, das Verhältnis von Künstler, Modell und Kunstwerk, insbesondere Szenen aus dem Atelier des Bildhauers, der Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau sowie der Mythos vom Minotaurus sind zentrale und wiederkehrende Themen in Picassos Werk. Diese variiert er mit der Radiernadel, dem Grabstichel und erstmals mit der Technik der Aquatinta auf vielfältige Weise.
Somit bildet die Suite Vollard nicht nur den krönenden Höhepunkt und Abschluss der Zusammenarbeit mit dem passionierten Galeristen, sondern zeigt auch Picassos außergewöhnliches handwerkliches Geschick, seine unbändige Experimentierfreude und das Spektrum seiner auch für das Gesamtwerk wichtigen Schlüsselthemen.
Ergänzt wird die Suite Vollard durch die Präsentation der Graphikfolge Das unbekannte Meisterwerk, die 1927 ebenfalls von Ambroise Vollard herausgegeben wurde. In den Illustrationen zu Honoré de Balzacs gleichnamiger Novelle beschäftigt sich Picasso erstmals im Medium der Graphik mit dem Schlüsselthema Künstleratelier und damit mit der Frage nach dem Verhältnis von Maler, Modell und Kunstwerk und dessen Bedeutung für den kreativen Schaffensprozess.

Linde King-Lichtwer
zum 100. Geburtstag

Zum 100. Geburtstag von Linde King-Lichtwer (1915 – 1995) zeigt das Kunstmuseum Heidenheim eine Ausstellung mit Werken der Stuttgarter Malerin, die dem Museum 1986 ihren künstlerischen Nachlass überließ. Die in Heidenheim geborene Künstlerin studiert Anfang der 1940er Jahre in Stuttgart und entwickelt in den 1950er Jahren ihren eigenen, abstrakten Malstil. Dessen Kennzeichen ist die Gliederung der Bildfläche vermittels abstrakter Flächenformen, in die einzelne Bildelemente – Kreise, Ovale und Kreissegmente – so eingefügt werden, dass sie als Bestandteile von Figuren oder Gegenständen gelesen werden können. Mit dem Motiv der menschlichen Figur und der Figurengruppe thematisiert King-Lichtwer in ihren abstrakten Bildern das menschliche Zusammenleben und das Verhältnis des Menschen zu Natur und Kosmos. Über 40 Ölbilder, Pastelle und Zeichnungen geben in der Ausstellung einen Einblick in das Werk der Künstlerin, außerdem sind im Heidenheimer Rathaus noch weitere Werke der Künstlerin zu sehen.

 

Horst Antes – Plakate
Die Schenkung Dieterich

Nur wenige Museen verfügen über vollständige Sammlungen von Künstlerplakaten. Zu ihnen zählt das Kunstmuseum Heidenheim, das neben seiner bekannten Picasso-Plakate-Sammlung auch Plakate-Konvolute von Joan Miro und HAP Grieshaber besitzt. Mit 157 Plakaten von Horst Antes kommt nun eine weitere Plakate-Sammlung hinzu. Sie stammt von dem Allgäuer Sammler Rolf Dieterich, der als gebürtiger Heidenheimer und ehemaliger Redakteur der Heidenheimer Zeitung seiner Heimatstadt seine Sammlung geschenkt hat.

 

Roland Riegger
zum 80. Geburtstag

Das Kunstmuseum Heidenheim zeigt bildnerische Werke des ehemaligen 1. Bürgermeisters von Heidenheim, für den Kultur immer mehr war als eine politische und administratorische Aufgabe.
Seit seinem Lehramtsstudium beschäftigte sich Roland Riegger mit Malerei, soweit ihm dies seine bemerkenswerte berufliche Karriere erlaubte, die ihn vom Lehrer bis in das Bürgermeisteramt führte. Die Ausstellung gibt einen Einblick in sein malerisches Schaffen, das sich originell und eigenständig mit zentralen Entwicklungen der Kunst des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt.

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